Theologische Grundlagen

Ich arbeite mit Gemeinden und Kirchen auf der Theologischen Grundlage der Glaubensgrundsätze der Evangelischen Allianz und der Lausanner Verpflichtung. Diese kann man hier lesen:

Glaubensbasis der Evangelischen Allianz

Bei der Gründungskonferenz der Evangelischen Allianz 1846 in London wurde als gemeinsam festgestellte theologische Übereinstimmung die Glaubensbasis beschlossen, die ein Grundkonsens reformatorischer Bekenntnisse darstellt. Die Glaubensbasis wurde 1972 geringfügig überarbeitet und sprachlich angepasst.

Wir bekennen uns

  • zur Allmacht und Gnade Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung;
  • zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung;
  • zur völligen Sündhaftigkeit und Schuld des gefallenen Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen;
  • zum stellvertretenden Opfer des menschgewordenen Gottessohnes als einziger und allgenugsamer Grundlage der Erlösung von der Schuld und Macht der Sünde und ihren Folgen;
  • zur Rechtfertigung des Sünders allein durch die Gnade Gottes aufgrund des Glaubens an Jesus Christus, der gekreuzigt wurde und von den Toten auferstanden ist;
  • zum Werk des Heiligen Geistes, welcher Bekehrung und Wiedergeburt des Menschen bewirkt, im Gläubigen wohnt und ihn zur Heiligung befähigt;
  • zum Priestertum aller Gläubigen, die die weltweite Gemeinde bilden, den Leib, dessen Haupt Christus ist, und die durch seinen Befehl zur Verkündigung des Evangeliums in aller Welt verpflichtet ist;
  • zur Erwartung der persönlichen, sichtbaren Wiederkunft des Herrn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit; zum Fortleben der von Gott gegebenen Personalität des Menschen; zur Auferstehung des Leibes zum Gericht und zum ewigen Leben der Erlösten in Herrlichkeit.


Glaubensbasis der Evangelischen Allianz
vom 2. September 1846, sprachlich überarbeitet 1972

Lausanner Verpflichtung

Einleitung

Wir, Glieder der Gemeinde Jesu Christi aus mehr als 150 Nationen, Teilnehmer am Internationalen Kongress für Weltevangelisation in Lausanne, loben Gott, weil Er Sein Heil geschenkt hat und freuen uns an der Gemeinschaft, die Er uns mit Ihm und untereinander schenkt. Gottes Wirken in unserer Zeit bewegt uns tief. Unser Versagen führt uns zur Buße. Die unvollendete Aufgabe der Evangelisation fordert uns heraus. Wir glauben, dass das Evangelium Gottes gute Nachricht für die ganze Welt ist. Durch Seine Gnade sind wir entschlossen, dem Auftrag Jesu Christi zu gehorchen, indem wir Sein Heil der ganzen Menschheit verkündigen, um alle Völker zu Jüngern zu machen. Darum wollen wir unseren Glauben und unseren Entschluss bekräftigen und unserer Verpflichtung öffentlich Ausdruck geben.

1. Der Plan Gottes

Wir bekräftigen unseren Glauben an den einen, ewigen Gott, Schöpfer und Herrn der Welt, Vater, Sohn und Heiliger Geist, der alle Dinge nach dem Ratschluss Seines Willens regiert. Er hat sein Volk aus der Welt herausgerufen und sendet es zurück in die Welt, damit sie Seine Diener und Zeugen sind. Er hat sie zur Ausbreitung Seines Reiches, zur Erbauung des Leibes Christi und zur Verherrlichung Seines Namens herausgerufen. Wir bekennen und bereuen, dass wir unserer Berufung oft untreu gewesen sind und unseren Auftrag nicht erfüllt haben, indem wir uns der Welt anpassten oder uns von ihr zurückzogen. Doch freuen wir uns daran, dass das Evangelium, selbst wenn es in irdenen Gefäßen gefasst ist, ein kostbarer Schatz ist. Erneut übernehmen wir die Aufgabe, diesen Schatz durch die Kraft des Heiligen Geistes bekannt zu machen.

2. Die Autorität der Bibel

Wir halten fest an der göttlichen Inspiration, der gewissmachenden Wahrheit und Autorität der alt- und neutestamentlichen Schriften in ihrer Gesamtheit als dem einzigen geschriebenen Wort Gottes. Es ist ohne Irrtum in allem, was es bekräftigt und ist der einzige unfehlbare Maßstab des Glaubens und Lebens. Wir bekennen zugleich die Macht des Wortes Gottes, Seinen Heilsplan zu verwirklichen. Die Botschaft der Bibel ist an die ganze Menschheit gerichtet, denn Gottes Offenbarung in Christus und in der Heiligen Schrift ist unwandelbar. Der Heilige Geist spricht noch heute durch diese Offenbarung. Er erleuchtet den Geist Seines Volkes in allen Kulturen. So erkennen sie Seine Wahrheit immer neu mit ihren eigenen Augen. Der Heilige Geist enthüllt der ganzen Gemeinde mehr und mehr die vielfältige Weisheit Gottes.

3. Einzigartigkeit und Universalität Jesu Christi

Wir bekräftigen: Es gibt nur einen Erlöser und nur ein Evangelium, jedoch eine große Vielfalt evangelistischer Arbeitsweisen. Zwar wissen wir, dass alle Menschen aus der allgemeinen Offenbarung in der Natur Gott erkennen können, aber wir bestreiten, dass sie dies erretten kann, denn sie unterdrücken die Wahrheit durch Ungerechtigkeit. Als Herabsetzung Jesu Christi und des Evangeliums lehnen wir jeglichen Synkretismus ab und jeden Dialog, der vorgibt, dass Jesus Christus gleichermaßen durch alle Religionen und Ideologien spricht. Jesus Christus, wahrer Mensch und wahrer Gott, hat sich selbst als die einzige Erlösung für Sünder dahingegeben. Er ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen. Es ist auch kein anderer Name, durch den wir gerettet werden. Alle Menschen gehen an ihrer Sünde verloren, Gott aber liebt alle. Er will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass sich jedermann zur Buße kehre. Wer aber Jesus Christus ablehnt, verschmäht die Freude des Heils und verdammt sich selbst zur ewigen Trennung von Gott. Wenn Jesus als der „Erlöser der Welt" verkündigt wird, so heißt das nicht, dass alle Menschen von vornherein oder am Ende doch noch gerettet werden. Man kann erst recht nicht behaupten, dass alle Religionen das Heil in Christus anbieten. Vielmehr muss Gottes Liebe einer Welt von Sündern verkündigt werden. Alle Menschen sind eingeladen, Ihn in persönlicher Hingabe durch Buße und Glauben als Heiland und Herrn anzuerkennen. Jesus Christus ist erhöht über alle Namen. Wir sehnen uns nach dem Tag, an dem sich alle Knie vor Ihm beugen und alle Zungen bekennen, dass Er der Herr sei.

4. Wesen der Evangelisation

Evangelisieren heißt, die gute Nachricht zu verbreiten, dass Jesus Christus für unsere Sünden starb und von den Toten auferstand nach der Schrift und dass Er jetzt die Vergebung der Sünden und die befreiende Gabe des Geistes allen denen anbietet, die Buße tun und glauben. Für Evangelisation ist unsere Präsenz als Christen in der Welt unerlässlich, ebenso eine Form des Dialogs, die durch einfühlsames Hören zum Verstehen des anderen führt. Evangelisation ist ihrem Wesen nach die Verkündigung des historischen biblischen Christus als Heiland und Herrn. Ziel ist es, Menschen zu bewegen, zu Ihm persönlich zu kommen und so mit Gott versöhnt zu werden. Wer die Einladung des Evangeliums ausspricht, darf nicht verschweigen, dass Nachfolge etwas kostet. Jesus ruft alle, die Ihm nachfolgen möchten, auf, sich selbst zu verleugnen, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und sich mit Seiner neuen Gemeinschaft zu identifizieren. Das Ergebnis der Evangelisation schließt Gehorsam gegenüber Jesus Christus, Eingliederung in Seine Gemeinde und verantwortlichen Dienst in der Welt ein.

5. Soziale Verantwortung der Christen

Wir bekräftigen, dass Gott zugleich Schöpfer und Richter aller Menschen ist. Wir müssen deshalb Seine Sorge um Gerechtigkeit und Versöhnung in der ganzen menschlichen Gesellschaft teilen. Sie zielt auf die Befreiung der Menschen von jeder Art von Unterdrückung. Da die Menschen nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, besitzt jedermann, ungeachtet seiner Rasse, Religion, Farbe, Kultur, Klasse, seines Geschlechts oder Alters, eine angeborene Würde. Darum soll er nicht ausgebeutet, sondern anerkannt und gefördert werden. Wir tun Buße für dieses unser Versäumnis und dafür, dass wir manchmal Evangelisation und soziale Verantwortung als sich gegenseitig ausschließend angesehen haben. Versöhnung zwischen Menschen ist nicht gleichzeitig Versöhnung mit Gott, soziale Aktion ist nicht Evangelisation, politische Befreiung ist nicht Heil. Dennoch bekräftigen wir, dass Evangelisation und soziale wie politische Betätigung gleichermaßen zu unserer Pflicht als Christen gehören. Denn beide sind notwendige Ausdrucksformen unserer Lehre von Gott und dem Menschen, unserer Liebe zum Nächsten und unserem Gehorsam gegenüber Jesus Christus. Die Botschaft des Heils schließt eine Botschaft des Gerichts über jede Form der Entfremdung, Unterdrückung und Diskriminierung ein. Wir sollen uns nicht scheuen, Bosheit und Unrecht anzuprangern, wo immer sie existieren. Wenn Menschen Christus annehmen, kommen sie durch Wiedergeburt in Sein Reich. Sie müssen versuchen, Seine Gerechtigkeit nicht nur darzustellen, sondern sie inmitten einer ungerechten Welt auch auszubreiten. Das Heil, das wir für uns beanspruchen, soll uns in unserer gesamten persönlichen und sozialen Verantwortung verändern. Glaube ohne Werke ist tot.

6. Gemeinde und Evangelisation

Wir bekräftigen, dass Jesus Christus Seine erlöste Gemeinde in die Welt sendet, wie der Vater Ihn gesandt hat. Das erfordert, dass wir ebenso tief und aufopfernd die Welt durchdringen. Wir müssen aus unseren kirchlichen Ghettos ausbrechen und in eine nichtchristliche Gesellschaft eindringen. Bei der Sendung der Gemeinde zum hingebungsvollen Dienst steht Evangelisation an erster Stelle. Die Evangelisation der Welt verlangt, dass die ganze Gemeinde der ganzen Welt das ganze Evangelium bringt. Die Gemeinde bildet die Mitte des weltumfassenden Planes Gottes und ist Sein auserwähltes Werkzeug zur Verbreitung des Evangeliums. Eine Gemeinde, die das Kreuz predigt, muss selber durch das Kreuz geprägt sein. Eine Gemeinde wird zum ernsthaften Hindernis der Evangelisation, wenn sie das Evangelium preisgibt, in keinem wirklich lebendigen Verhältnis zu Gott steht, die Menschen zu wenig lieb hat und ihr auch in jeder Hinsicht, einschließlich Werbung und Finanzangelegenheiten, Lauterkeit fehlt. Die Gemeinde ist nicht so sehr Institution als vielmehr die Gemeinschaft des Volkes Gottes und darf mit keiner bestimmten Kultur, keinem sozialen oder politischen System, keiner von Menschen gemachten Ideologie gleichgesetzt werden.

7. Zusammenarbeit in der Evangelisation

Wir bekräftigen, dass die sichtbare Einheit der Gemeinde in Wahrheit Gottes Ziel ist. Evangelisation ruft uns auch zur Einheit auf, weil unsere Uneinigkeit das Evangelium der Versöhnung untergräbt. Wir stellen jedoch fest, dass es organisatorische Einheit in vielen Formen geben kann, dadurch aber nicht unbedingt die Evangelisation gefördert wird. Wir aber, die wir den gleichen biblischen Glauben haben, sollen uns eng in Gemeinschaft, Dienst und Zeugnis vereinen. Wir bekennen, dass unser Zeugnis manchmal durch sündhaften Individualismus und unnötige Überschneidung beeinträchtigt wurde. Wir verpflichten uns, eine tiefere Einheit in Wahrheit, Anbetung, Heiligung und Sendung zu suchen. Wir drängen auf die Entwicklung regionaler und funktionaler Zusammenarbeit, um die Sendung der Gemeinde, die strategische Planung, die gegenseitige Ermutigung, die gemeinsame Nutzung der Mittel und Erfahrungen voranzutreiben.

8. Gemeinden in evangelistischer Partnerschaft

Wir freuen uns, dass ein neues Zeitalter der Mission angebrochen ist. Die beherrschende Stellung westlicher Missionen schwindet zusehends. Gott hat in den jungen Kirchen eine große neue Quelle der Weltevangelisation entstehen lassen und zeigt damit, dass die Verantwortung für die Evangelisation dem ganzen Leib Christi zukommt. Jede Gemeinde soll daher Gott und sich selbst fragen, was sie tun muss, um nicht nur in ihrem eigenen Bereich zu wirken, sondern auch Missionare in andere Teile der Welt zu entsenden. Eine neue Überprüfung unserer missionarischen Verantwortung und Aufgabe soll ständig vollzogen werden. Auf diese Weise wächst die Partnerschaft der Gemeinden, und der weltweite Charakter der einen Gemeinde Christi wird deutlicher hervortreten. Wir danken Gott für die Werke, die sich um die Übersetzung der Bibel, um theologische Ausbildung, Massenmedien, christliche Literatur, Evangelisation, Mission, Erneuerung der Gemeinde und andere Aufgabenbereiche bemühen. Auch sie sollen sich in ständiger Überprüfung fragen, ob ihre Wirksamkeit als Bestandteil der Sendung der Gemeinde gelten kann.

9. Dringlichkeit der evangelistischen Aufgabe

Über 2,7 Milliarden Menschen, mehr als zwei Drittel der Menschheit, müssen noch mit dem Evangelium bekannt gemacht werden. Wir schämen uns, dass so viele vernachlässigt wurden; das ist ein ständiger Vorwurf gegen uns und die ganze Kirche. Jedoch ist jetzt in vielen Teilen der Welt eine beispiellose Aufnahmebereitschaft für den Herrn Jesus Christus zu erkennen. Wir sind überzeugt, dass jetzt die Zeit für Gemeinden und übergemeindliche Werke gekommen ist, ernsthaft für das Heil der bisher nicht Erreichten zu beten und neue Anstrengungen für Weltevangelisation zu unternehmen. In einem Land, das das Evangelium gehört hat, kann es bisweilen notwendig sein, Missionare und Geld aus dem Ausland zu reduzieren, um den Gemeinden im Land die Möglichkeit zum selbständigen Wachstum zu geben und um Hilfen für Gebiete, die das Evangelium noch nicht gehört haben, freizusetzen. Missionare sollen in zunehmenden Maße von allen Kontinenten in alle Kontinente im Geist demütigen Dienstes ungehindert gehen. Ziel soll es sein, alle verfügbaren Mittel zu benutzen, so früh wie möglich jedem die Gelegenheit zu geben, die gute Nachricht zu hören, zu verstehen und anzunehmen. Ohne Opfer werden wir dieses Ziel nicht erreichen. Die Armut von Millionen erschüttert uns alle. Wir sind verstört über die Ungerechtigkeit, die diese Armut verursacht. Wer im Wohlstand lebt, muss einen einfachen Lebensstil entwickeln, um großzügiger zur Hilfe und Evangelisation beizutragen.

10. Evangelisation und Kultur

Die Entwicklung von Strategien zur Weltevangelisation erfordert bei der Wahl der Methoden Einfallsreichtum. Mit Gottes Hilfe werden Gemeinden entstehen, die in Jesus Christus fest gegründet und eng mit ihrer kulturellen Umwelt verbunden sind. Jede Kultur muss immer wieder von der Schrift her geprüft und beurteilt werden. Weil der Mensch Gottes Geschöpf ist, birgt seine Kultur Schönheit und Güte in reichem Maße. Weil er aber gefallen ist, wurde alles durch Sünde befleckt. Manches geriet unter dämonischen Einfluss. Das Evangelium gibt keiner Kultur den Vorrang, sondern beurteilt alle Kulturen nach seinem eigenen Maßstab der Wahrheit und Gerechtigkeit und erhebt absolute ethische Forderungen gegenüber jeder Kultur. Missionen haben allzu oft mit dem Evangelium eine fremde Kultur exportiert, und Gemeinden waren mitunter mehr an eine Kultur als an die Schrift gebunden. Evangelisten Christi müssen demütig danach trachten, sich selbst zu verleugnen, ohne ihre Persönlichkeit preiszugeben, um Diener anderer werden zu können. Die Gemeinden sollen Kultur umgestalten und bereichern, damit Gott verherrlicht wird.

11. Ausbildung und Gemeindeleitung

Wir bekennen, dass wir manchmal das Wachstum der Gemeinde auf Kosten ihrer Vertiefung betrieben haben und Evangelisation an den Fernstehenden von der geistlichen Stärkung der Gemeinde getrennt haben. Wir geben auch zu, dass einige unserer Missionswerke zu lange gezögert haben, einheimische Führungskräfte zuzurüsten und zu ermutigen, die ihnen zustehende Verantwortung zu übernehmen. Daher bejahen wir den Grundsatz der Eigenständigkeit und streben an, dass jede Gemeinde einheimische Leiter hat, die christlichen Führungsstil verwirklichen, der sich nicht im Herrschen, sondern im Dienen zeigt. Wir erkennen die Notwendigkeit, die theologische Ausbildung insbesondere für diejenigen, die die Gemeinde leiten sollen, zu verbessern. In jedem Volk und in jeder Kultur sollte es ein wirkungsvolles Ausbildungsprogramm für Pastoren und Laien in Glaubenslehre, Nachfolge, Evangelisation, Erbauung und Dienst geben. Ein solches Ausbildungsprogramm sollte sich nicht auf schablonenhafte Methodik verlassen, sondern durch schöpferische, einheimische Initiative nach biblischen Maßstäben entwickelt werden.

12. Geistliche Auseinandersetzung

Wir glauben, dass wir uns in einem ständigen geistlichen Kampf mit den Fürsten und Gewaltigen des Bösen befinden, die versuchen, die Gemeinde zu überwältigen und sie an ihrer Aufgabe der Evangelisation der Welt zu hindern. Wir erkennen die Notwendigkeit, uns mit der Waffenrüstung Gottes zu versehen und diesen Kampf mit den geistlichen Waffen der Wahrheit und des Gebetes zu führen. Denn wir entdecken die Aktivität des Feindes nicht allein in falschen Ideologien außerhalb der Gemeinde, sondern gleichermaßen in der Gemeinde durch die Verkündigung eines anderen Evangeliums, das die Schrift verkehrt und den Menschen an die Stelle Gottes setzt. Wir müssen wachsam sein und die Geister unterscheiden, um die biblische Botschaft zu gewährleisten. Wir geben zu, dass wir selber nicht immer gegen die Weltlichkeit in unseren Gedanken und Taten immun sind, so dass wir uns dem Säkularismus ausliefern. Obwohl, um ein Beispiel zu nennen, sorgfältige Untersuchungen über zahlenmäßiges und geistliches Wachstum der Gemeinde richtig und wertvoll sind, haben wir sie manchmal nicht beachtet. Manchmal haben wir unsere Botschaft verwässert und durch Manipulation unserer Zuhörer unter Druck gesetzt, um für das Evangelium einen Erfolg zu erzielen. Wir haben zu großen Wert auf Statistiken gelegt und diese Unterlagen sogar unlauter benutzt. All dies ist weltlich. Die Gemeinde muss in der Welt leben, aber die Welt darf die Gemeinde nicht beherrschen.

13. Freiheit und Verfolgung

Es ist Gottes Auftrag für jede Regierung, die Bedingungen für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit zu gewährleisten, unter denen die Gemeinde Gott gehorchen, dem Herrn Christus dienen und das Evangelium ohne Beeinträchtigung verkündigen kann. Deshalb beten wir für die, die in den Nationen Verantwortung tragen und appellieren an sie, die Freiheit der Gedanken und des Gewissens zu garantieren und die Freiheit zur Ausübung und Ausbreitung der Religion in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu gewährleisten, wie dies in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgelegt ist. Zugleich bringen wir unsere tiefe Sorge für all diejenigen zum Ausdruck, die unrechtmäßig in Gefangenschaft sind, besonders für unsere Brüder, die wegen ihres Zeugnisses für den Herrn Jesus leiden. Wir geloben, für ihre Freiheit zu beten und zu wirken. Ebenso weigern wir uns, uns durch ihr Schicksal einschüchtern zu lassen. Gott möge uns helfen, dass wir uns gegen Ungerechtigkeit auflehnen und dem Evangelium treu bleiben, was immer es koste. Wir vergessen die Warnung Jesu nicht, dass Verfolgung unausweichlich ist.

14. Die Kraft des Heiligen Geistes

Wir glauben an die Kraft des Heiligen Geistes. Der Vater sandte Seinen Geist zum Zeugnis für Seinen Sohn; ohne Sein Zeugnis ist unser Zeugnis vergeblich. Erkenntnis der Sünde, Glaube an Christus, Wiedergeburt und Wachstum im Glauben sind Sein Werk. Der Heilige Geist ist ein missionarischer Geist. Evangelisation soll deshalb aus der geisterfüllten Gemeinde wie von selbst erwachsen. Wenn eine Gemeinde keine missionarische Gemeinde ist, widerspricht sie sich selbst und dämpft den Geist. Weltweite Evangelisation vermag nur dann eine Chance der Verwirklichung zu finden, wenn der Heilige Geist die Gemeinde in Wahrheit und Weisheit, in Glaube und Heiligung, in Liebe und Vollmacht erneuert. Wir rufen deshalb alle Christen auf, um ein gnädiges Kommen des souveränen Geistes Gottes zu beten, dass alle Seine Gaben den Leib Christi bereichern. Nur dann wird die ganze Gemeinde ein taugliches Werkzeug in Seiner Hand sein, damit die ganze Welt Seine Stimme hört.

15. Wiederkunft Christi

Wir glauben, dass Jesus Christus persönlich sichtbar in Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird, Heil und Gericht zu vollenden. Die Verheißung Seines Kommens ist ein weiterer Ansporn für unsere Evangelisation, denn wir gedenken Seiner Worte, dass die Botschaft zuerst allen Völkern verkündigt werden muss. Wir glauben, dass die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Seiner Wiederkunft von der Sendung des Volkes Gottes gefüllt werden muss. Wir haben kein Recht, die Mission vor dem Ende der Zeiten abzubrechen. Wir erinnern uns an Seine Warnungen, dass falsche Christusse und falsche Propheten sich als Vorläufer des Antichristen erheben werden. Deshalb widerstehen wir dem stolzen und selbstsicheren Traum, dass die Menschheit jemals Utopia auf Erden bauen kann. Unser christlicher Glaube ruht darin, dass Gott Sein Reich vollenden wird, und wir blicken erwartungsvoll auf den Tag, an dem ein neuer Himmel und eine neue Erde sein werden, in denen Gerechtigkeit wohnt und Gott für immer regiert. Bis dahin verpflichten wir uns zum Dienst für Christus und die Menschen in freudiger Hingabe an Seine Herrschaft über unser ganzes Leben.

Verpflichtung

Deshalb verpflichten wir uns im Licht dieses unseres Glaubens und unserer Entscheidung feierlich vor Gott und voreinander, für die Evangelisation der ganzen Welt zusammen zu beten, zu planen und zu wirken. Wir rufen andere auf, sich uns anzuschließen. Möge Gott uns durch Seine Gnade helfen, damit wir zu Seiner Ehre dieser unserer Verpflichtung treu bleiben.

Amen.


Anhang:

1
(Jes. 40,28; Matth. 28,19; Eph. 1,11; Apg. 15,14; Joh. 17,6.18; Eph. 4,12; 1. Kor. 5,10; Rö. 12,2; 2. Kor. 4,7)

2
(2.
Tim. 3,16; 2. Petr. 1,21; Joh. 10,35; Matth. 5,17.18; Eph. 1,17.18; 3,10.18)

3
(Gal. 1,6-9;Joh. 1,9; Apg. 17,26-28; 1. Tim.2,5-6; Apg. 4,12; 2. Petr. 3,9; 1. Tim. 2,3-4; Joh. 3,16-19; 4, 42; Phil. 2,9-11)

4
(1. Kor. 15,3-4; Apg. 2,28; Joh. 20,21; 2. Kor. 4,5; 5,11.20; Apg. 2,47; Mk. 10,43-45)

5
(Apg. 17,26.31; 1. Mo. 18,25; Jes. 1,17; Ps. 45,7 ; 1. Mo. 1,26.27 ; Jak. 3,9; 3. Mo. 19,18; Luk. 6,27.35; Jak. 2,14-26; Matth. 5,20; 6,33; 2. Kor. 3,18; Jak. 2,20)

6
(Joh. 17,18; 20,21; Matth. 20,19-20; Apg. 1,8; 20,27; Eph. 1,9-10, 3,9-11; Gal. 6,14.17; 2. Kor. 6,3-4; 2. Tim. 2,19.21; Phil. 1,27)

7
(Joh. 17,21.23; Eph. 4,3.4; Joh. 13,35; Phil. 1,27; Joh. 17,11-23)

8
(Rö. 1,8; Phil. 1,5; 4,15; Apg. 13,1-3; 1. Thess. 1,6-8)

9
(Joh. 9,4; Matth. 9,35-38; Rö. 9,1-3; 1. Kor. 9,19-23; Mk. 16,15; Jes. 58,6-7; Jak. 1,27; 2,1-9; Matth. 25,31-46; Apg. 2,44-45; 4,34-35)

10
(Mk. 7,8-9.13; 1. Mo. 4,21-22; 1. Kor. 9,19-23; Phil. 2,5-7; 2. Kor. 4,5)

11
(Kol. 1,27-28; Apg. 14,23; Tit. 1,5.9; Mk. 10,42-45; Eph. 4,11-12)

12
(Eph. 6,12; 2. Kor. 4,3-4; Eph. 6,11.13-18; 2. Kor. 10,3-5; 1. Joh. 2,18-26; 4,1-3; Gal. 1,6-9; 2. Kor. 2,17; 4,2; Joh. 17,15)

13
(1. Tim. 1,1-4; Apg. 4,19; 5,29; Kol. 3,24; Hebr. 13,1-3; Lk. 4,18; Gal. 5,11, 6,12; Matth. 5,10-12; Joh. 15,18-21)

14
(1. Kor. 2,4; Joh. 15,26-27, 16,8-11; 1. Kor. 12,3; Joh. 3,6-8; 2. Kor. 3,18; Joh. 7,37-39; 1.
Thess. 5,19; Apg. 1,8; Ps. 85,4-7; 67,1-3; Gal. 5,22-23; 1. Kor. 12,4-31; Rö. 12,3-8)

15
(Mk. 14,62; Hebr. 9,28; Mk. 13,10; Apg. 1,8-11; Matth. 28,20; Mk. 13,21-23; Joh. 2,18; 4,1-3; Lk. 12,32; Off. 21,1-5; 2. Petr. 3,13; Matth. 28,18)